Sekundärer Krankheitsgewinn

Hypnose ist ein therapeutisches Verfahren, mit dem sich eine direkte Verbindung zum Unterbewusstsein eines Menschen herstellen lässt. Dabei wird das Bewusstsein umgangen um neue gewünschte Inhalte im Verhalten zu verankern. So lässt sich beispielsweise eine Raucherentwöhnung durch das Suggerieren von Gedanken wie «Ich atme reine, klare Luft tief ein und aus» unterstützen. Dennoch muss die hypnotisierte Person den persönlichen Entschluss fassen, mit dem Rauchen aufzuhören, damit sich ein dauerhaftes Ergebnis einstellen kann. Denn erst wenn das Bewusstsein im Anschluss an die Hypnose gezielt nach Handlungsanweisungen zu der Thematik im Unterbewusstsein sucht, kann es auf die neuen Suggestionen stossen. Da der weitaus grösste Teil des menschlichen Handelns durch das Unterbewusstsein gesteuert wird, lassen sich neue, gewünschte Verhaltensanweisungen dort am wirkungsvollsten platzieren.

Bei der aufdeckenden Hypnose nach Dave Elman werden darüber hinaus die Ursachen des Problems ausfindig gemacht und aufgelöst. Im Beispiel der Raucherentwöhnung geht es dann darum, die ursprünglichen Entscheidungen, die eine Person im Hinblick auf das Rauchen getroffen hat, deutlich zu machen. Möglicherweise besteht in diesem Fall ein Glaubenssatz, der besagt: «Ich kann Stress nur durch Rauchen bewältigen». Der neue Glaubenssatz zur Aufgabe des destruktiven Glaubenssatzes wäre dann etwa: «Ich bewältige Stress, indem ich reine, klare Luft tief ein- und ausatme». Wenn dieser neue Gedanke sich dann im Unbewussten verankert hat, besteht keine Notwendigkeit mehr, das negative Verhalten aufrecht zu erhalten. Etwas komplexer stellt sich eine Situation dar, wenn es darum geht, eine Krankheit zu heilen. In diesem Fall kommt der Begriff des sekundären Krankheitsgewinns ins Spiel, der es dem Klienten erschwert, seine Negativität loszulassen.

Der sekundäre Krankheitsgewinn in der Tiefenpsychologie

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Der Begriff «Krankheitsgewinn» geht zurück auf den österreichischen Tiefenpsychologen Sigmund Freud (1856-1939), den Begründer der Psychoanalyse. Freud entwickelte das Konzept des primären und sekundären Krankheitsgewinns, um damit die Rolle der Psyche bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Krankheiten zu erklären. Nach seinem Ansatz erhält ein Mensch durch das Entwickeln einer Krankheit einen unmittelbaren Vorteil, denn es wird ihm vom Umfeld gestattet, sich den alltäglichen Pflichten zu entziehen. Ihm wird sozusagen Ruhe verordnet, um seine körperliche Verfassung zu regenerieren.

Dies bezeichnet Freud als den primären Krankheitsgewinn, der eine natürliche Voraussetzung für den Heilungsprozess darstellt. Bei längerer Erkrankung erlebt die Person darüber hinaus weitere Vorteile, da sie mit besonderer Rücksicht behandelt wird und verstärkt positive Zuwendung von ihrer Umgebung erhält. Dieser mittelbare Vorteil ist es, den Freud als sekundären Krankheitsgewinn benennt. Während der primäre Effekt das Entstehen einer Krankheit unter Umständen mitbegründet, zieht der sekundäre Effekt eventuell die Aufrechterhaltung der Erkrankung nach sich. Bei dieser Betrachtungsweise stellt sich konkret die Frage, ob der Krankheitsgewinn bewusst vom Klienten eingefordert wird oder quasi als Nebeneffekt entsteht. Weiterhin ergibt sich die Frage, ob ein Krankheitsgewinn negativ zu werten ist und dem erkrankten Menschen nach Möglichkeit verwehrt werden sollte. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, den Krankheitsgewinn als Instrument zu nutzen, um die psychische Verfassung des Klienten und den möglichen Zusammenhang mit der Erkrankung zu ergründen. Dabei kommt der betroffenen Person eine tiefergreifende Heilung, auf körperlicher und geistig-emotionaler Ebene, zu.

Die moderne, aufdeckende Hypnosetherapie nach Elman bietet Möglichkeiten, die Ursachen und inneren Haltungen, die zu der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Krankheit beitragen, gezielt aufzulösen. In der Folge hat der Klient die Chance, zu einem neuen Verhalten zu finden, bei dem er sich die gewünschten Vorteile auf gesunde, eigenverantwortliche Weise verschafft.

Das Zusammenspiel von psychischen und körperlichen Komponenten

Beispielhaft sei die Annahme, dass ein Klient unter einer psychischen Erkrankung, etwa schwerwiegenden Angstzuständen, leidet. Jedes Mal, wenn seine psychischen Ängste ihn übermannen, sucht ihn eine körperliche Lähmung heim, sodass er sich nicht mehr von der Stelle bewegen kann. Dies verstärkt seine Ängste zusätzlich, da ihm die Flucht aus der Situation verwehrt bleibt und er schonungslos den angsteinflössenden Umständen ausgesetzt ist. In diesem Fall liegt eine Verwobenheit von psychischen und körperlichen Komponenten auf der Hand. Der Heilungsansatz muss daher komplexer vorgehen und auf verschiedenen Ebenen arbeiten. Zur Auflösung der tieferliegenden, psychischen Ängste, ist es notwendig, die Psyche des Klienten zu durchleuchten, um die Ursachen zu ergründen. In diesem Zusammenhang kommt dem sekundären Krankheitsgewinn eine zentrale Bedeutung zu, denn er gibt Hinweise auf den Ursprungskonflikt in der Psyche des Menschen.

Der sekundäre Gewinn des Klienten besteht möglicherweise darin, dass er von den Angehörigen der Familie im akuten Fall zu seinen Terminen im Auto gefahren wird. Dadurch bleiben ihm die Unannehmlichkeiten der Panik, die ihn in öffentlichen Verkehrsmitteln überfallen würde, erspart. Er kann sich bei der Fahrt in Begleitung entspannen und seine Ängste klingen ab. Hätte er aber gar nicht erst die zugrunde liegenden Ängste, wäre auch der Krankheitsgewinn überflüssig, denn es würde weder zur Panik noch zur Lähmung kommen. Das Beenden der Erkrankung erfolgt hier höchstwahrscheinlich auf der psychischen Ebene, durch die Aufdeckung und das bewusste Auflösen der tief sitzenden Ängste. Die körperlichen Symptome lassen sich auf diese Weise mindern, bis sie schliesslich überflüssig geworden sind. Der Hinweis, den der sekundäre Krankheitsgewinn in diesem Falle gibt, ist das Umgehen der selbstständigen Fortbewegung, die anscheinend als zu gefahrvoll erlebt wird. In einer aufdeckenden Hypnosetherapie nach Elman können dann entsprechende Traumata, die etwa durch Kindheitserlebnisse oder andere gefahrvolle, beängstigende Situationen ausgelöst wurden, zutage kommen und aufgelöst werden.

Der Beginn der Erkrankung erfolgte wahrscheinlich durch eine unbewältigte Erfahrung, bei der sich der Klient den falschen Glaubenssatz aneignete. Das könnt beispielsweise eine Kindheitserfahrung sein, bei der diese Person allein und hilflos im Stich gelassen wurde. Daraufhin fasste sie den Grundsatz: «Ich bin in Gefahr, weil ich hilflos bin und nicht fortlaufen kann». Indem der Klient die ursprüngliche Situation, die für die Ängste verantwortlich ist, in der Hypnose aufarbeitet, verschafft er sich ein verändertes, psychisches Erleben seiner Lage. Der Krankheitsgewinn dient in diesem Falle zum Aufspüren des ursprünglichen inneren Konfliktes, der für die letztendliche Heilung gelöst werden muss. Ist der Konflikt einmal beseitigt, verliert der Krankheitsgewinn möglicherweise seine Grundlage, da der Klient ihn nicht mehr benötigt. Der ursprüngliche Glaubenssatz lautet: «Ich bin in Gefahr, weil ich mich nicht selbstständig fortbewegen kann». Die neue Formel für das Unterbewusstsein könnte heissen: «Ich bewege mich sicher und habe immer die Kontrolle».

Das Entstehen von Erkrankungen und die Wertung der Ursachen

Inwieweit dem Entstehen einer Krankheit eine tiefenpsychologische Ursache zuzuordnen ist, lässt sich auf den ersten Blick schwer ergründen. Psychische Vorgänge sind von aussen kaum erkennbar, es bedarf einer speziell darauf ausgerichteten Therapie, wie der aufdeckenden Hypnosetherapie nach Elman, um sie nachzuvollziehen. Dennoch ergibt sich durch die Annahme unterschiedlicher Voraussetzungen ein differenzierter Blickwinkel auf die Situation.

Wenn ein Mensch beispielsweise von einer Infektionserkrankung, wie Malaria, auf einer Tropenreise erfasst wird, erscheint diese Auffassung eher zweifelhaft. Man könnte argumentieren, dass die Person sich unbewusst nach einer Erkrankung gesehnt hat, um sich einer stressigen, beruflichen Situation zu entziehen. Aus diesem Grunde hat sie, gesteuert aus dem eigenen Unbewussten, die Reise unternommen und auf eine schützende Impfung verzichtet. Ihr Körper infizierte sich in der Folge durch den unbewussten Wunsch der Psyche. Die Unannehmlichkeiten, die mit der schweren Erkrankung in einem fremden Land, bei niedrigen medizinischen Standards, einhergehen, nimmt sie für den Krankheitsgewinn bereitwillig auf sich. Diese Argumentation erscheint jedoch eher fragwürdig, sodass hier nicht unbedingt eine psychische Ursache als Grund für das Entstehen der Erkrankung angenommen werden kann. Eine Beteiligung psychischer Komponenten lässt sich jedoch nicht gänzlich ausschliessen, weil das tiefergehende Zusammenspiel von körperlichen und psychischen Faktoren von aussen nicht erkennbar ist. Die Therapie der Erkrankung, mit den entsprechenden Medikamenten führt aber sehr wahrscheinlich zu einer schnellen Heilung, sodass der sekundäre Krankheitsgewinn von vorneherein zeitlich begrenzt ist. Er ergibt sich in diesem Fall wohl eher als Nebeneffekt, von untergeordneter Bedeutung.

Ein anders gelagertes Beispiel wäre eine lapidare Erkrankung, wie eine Erkältung, die sich zum wiederholtem Male gerade dann einstellt, wenn es am Arbeitsplatz besonders viel zu tun gibt. Hier tritt der Zusammenhang deutlicher hervor und er wird auch von der Umwelt wahrscheinlich erkannt. Der mit der Krankschreibung betraute Arzt könnte in diesem Fall sogar seine Dienste verwehren, weil die wahren Beweggründe des Klienten für ihn offensichtlich sind. Da es sich bei einer leichten Erkältung jedoch um eine geringfügige Erkrankung handelt, die in wenigen Tagen abgeklungen ist, ist der Krankheitsgewinn verhältnismässig unbedeutend. Er wird in den meisten Fällen sogar gesellschaftlich akzeptiert, da er der Schöpfung von Kraftreserven bei dem Beschäftigten zugutekommt und so einen gemeinschaftlichen Nutzen bietet.

Formen des sekundären Krankheitsgewinns – Zuwendung, Schonung, Macht und Geld

Ungefähr 85 % der menschlichen Verhaltensweisen sind durch das Unterbewusstsein gesteuert, das gilt also auch für die Entstehung von Krankheiten. Nimmt eine Person eine schwere Erkrankung in Kauf, um dadurch mit Zuwendung, Schonung, Macht und materiellem Zuwachs belohnt zu werden? Bei der genaueren Betrachtung des sekundären Krankheitsgewinns, scheint es sich eher um eine Unfähigkeit zu handeln, sich die gewünschten Vorteile auf natürlichem Weg zu verschaffen.

Zuwendung

Fresken aus Sri Lanka, va 1500 Jahre alt!

Es gehört zu den Grundprinzipien des menschlichen Daseins, dass jeder Mensch, von der Geburt bis zum Tod, von der Zuwendung anderer Menschen abhängt. Wie es das Zitat «Niemand ist eine Insel» so deutlich zum Ausdruck bringt, sind körperliche, mentale und emotionale Nähe in gesundem Rahmen für die Entwicklung einer Person förderlich. Im Gegensatz dazu sind die Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen, die von anderen Menschen abgeschirmt leben, stark eingeschränkt. Im Extremfall wäre eine Verrohung des Charakters die Folge, mit der Unfähigkeit, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen und ohne die Fähigkeit, bewusste Empfindungen wahrzunehmen. Wenn eine Person aufgrund ihrer Erkrankung Zuwendung erhält, ist dies im angemessenen Rahmen also natürlich und gewünscht. Verharrt dieser Mensch jedoch in einer fordernden Position, ohne die Möglichkeit von Veränderungen zuzulassen, verfehlt der Aspekt der Zuwendung seinen eigentlichen Zweck. An diesem Punkt kann die aufdeckende Hypnosetherapie nach Elman dazu beitragen, den individuellen Krankheitsgewinn zu ermitteln. Dabei wird möglicherweise klar, dass die Person sich selbst gegenüber negative Glaubenssätze im Unterbewusstsein trägt, die ihr das Anrecht auf Zuwendung versagen. Beispielsweise könnte ein, in der Kindheit wieder und wieder gehörte, Satz der Eltern gelautet haben: »Niemand hat Zeit für dich.» Obwohl diese Feststellung damals vielleicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprochen hat, führte sie bei der erkrankten Person zu einer Haltung, durch die sie sich selbst die Annahme von menschlicher Zuwendung verweigert. Da ein gesundes Mass an Zuwendung aber für die Gesundheit notwendig ist, versagt diese, und die Krankheit entsteht. Der Klient befindet sich definitiv in dem unlösbaren Dilemma, einerseits Zuwendung zu brauchen, sich andererseits aber auch das Anrecht darauf zu verwehren. In diesem Falle legitimiert die Krankheit den sekundären Krankheitsgewinn, das Erhalten von Zuwendung. Wird dem Klienten dieses Dilemma durch die aufdeckende Hypnosetherapie vor Augen geführt, kann er neue, gesunde Mechanismen entwickeln, um Zuwendung in sein Leben zu integrieren. Dies könnte beispielsweise durch das bewusste Treffen von Verabredungen, die Teilnahme an Gruppenaktivitäten und das Arrangieren anderer sozialer Prozesse geschehen. Der sekundäre Krankheitsgewinn wird hier durch das Entschlüsseln seiner Funktion enttarnt. Dann wäre das neue Ziel, das in der aufdeckenden Hypnosetherapie auch im Unterbewusstsein verankert wird, beispielsweise ein anderer Grundsatz. Er könnte etwa lauten «Ich geniesse das Zusammensein mit anderen Menschen» und «Ich darf ein gesundes Mass an Zuwendung geben und empfangen». In der Folge wird aus der «durch die Krankheit erpressten» Zuwendung», dem sekundären Krankheitsgewinn, ein gesundes Sozialverhalten. «Geben», «Nehmen» und eine «gesunde Abgrenzung», anderen Personen gegenüber, müssen dann erlernt und geübt werden. Wenn der Mensch gelernt hat, dass er sehr gut für sich selbst und seinen Bedarf an Zuwendung sorgen kann, verliert der sekundäre Krankheitsgewinn höchstwahrscheinlich seine Funktion und wird sukzessive aufgegeben.

Schonung

Ähnlich verhält es sich mit dem Aspekt der Schonung. Vielleicht zieht es der Klient etwa vor, im Bett zu bleiben, um seinem ungeliebten Leben zu entkommen. Eine positive Veränderung der Lebensgestaltung würde dann dazu führen, dass er wieder Gefallen und Interesse an seinem Leben findet. Vor allem bei Suchterkrankungen, aber auch bei anderen körperlichen oder seelischen Leiden, wird bei genauem Betrachten die empfundene Ohnmacht klar. Der Klient fühlt sich dann vollkommen ausserstande, das eigene Leben auf positive Weise zu gestalten. Tiefgreifende Restriktionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, lauten etwa « Was soll ich denn machen? Ich habe doch kein Geld!» oder «Wer kümmert sich schon um mich?» oder, noch subtiler «Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder macht, was er gerade möchte?» Solche tief einprogrammierten Formeln lassen sich mit der aufdeckenden Hypnosetherapie entlarven und gezielt in das Gegenteil verwandeln. Eine neue Devise lautet dann etwa «Wer wagt, gewinnt», «Ich finde neue Möglichkeiten» oder «Ich bin ich, und ich habe meine eigene Meinung». Natürlich treffen diese Vorgänge hauptsächlich auf Krankheiten zu, deren Symptomatik nicht akut körperlich ist, wie Migräne, Depressionen oder nervöse Magen-Darm-Beschwerden. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt stehen zunächst in jedem Fall die medizinischen Behandlungsverfahren im Vordergrund. In wieweit sich in der Folge noch psychische eingreifende Verfahren, wie die aufdeckende Hypnosetherapie anwenden lassen, ist im Einzelfall abzusehen.

Macht

Schliesslich kann ebenfalls der Aspekt der Macht, die der Kranke auf sein Umfeld durch die Symptome ausübt, eine Form des sekundären Krankheitsgewinns sein. Solange es dem Familienangehörigen so schlecht geht, steht praktisch die ganze Familie und eventuelles Pflegepersonal unter dem Zwang, für ihn da zu sein. Aber auch das Umfeld hat lebenswichtige Bedürfnisse, die sich nur eine begrenzte Zeit unterdrücken lassen. Wenn der Aspekt der Macht im Mittelpunkt steht und es sich möglicherweise um eine tödliche Krankheit handelt, ist das Aufdecken der wahren Motive von besonderer Bedeutung. Der Kranke und sein Umfeld sollten sich noch zu Lebzeiten mit der Situation aussöhnen, damit ein friedlicher Abschied stattfinden kann. Durch eine aufdeckende Hypnosetherapie nach Elman könnte dem Klienten geholfen werden, den Kummer und das Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Erkrankung zu konfrontieren. Durch den offenen Umgang mit der, für alle Beteiligten, schmerzhaften Situation, können Trauer und Leiden gespürt werden. Die Bereitschaft, den Kranken bis zum letzten Atemzug zu begleiten, kann von der Familie und dem Pflegepersonal deutlich gemacht werden. Diese Anstrengung vollbringen dann alle Beteiligten im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kräfte. So kann der Kranke sich friedlich auf das Kommende vorbereiten, in der Gewissheit, dass in der Stunde des Todes eine helfende Hand zur Seite ist. Das Umfeld kann sich die schwere Bürde durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung aufteilen, damit niemand überfordert ist.

Geld

Viel Geld, sehr viel Geld!
Viel Geld, sehr viel Geld!

Auch der Faktor Geld kann die Grundlage eines sekundären Krankheitsgewinns sein, sei es durch staatliche Zuwendungen, wie Rente oder Krankengeld, oder Zuwendungen im familiären Kreis. Die dahinterliegenden Glaubenssätze lassen durch die aufdeckende Hypnosetherapie erkennen und auflösen. Der Konsens lautet etwa «Ich bekomme nicht genug», «Ich kann nicht für mich selbst sorgen» oder «Die Gesellschaft schuldet mir etwas». In diesem Bereich ist der Widerstand, gegenüber der Auflösung des Glaubenssatzes, häufig besonders gross, was vor allem auf die Organisation des Sozialstaates zurückzuführen ist. In den Vereinigten Staaten, wo es soziale Leistungen in diesem Sinne nicht gibt, tritt an die Stelle des nicht vorhandenen Krankheitsgewinns häufig die Kriminalität. Diese ist jedoch ebenso wenig hilfreich, wenn es darum geht, das positive Potenzial des Menschen zu aktivieren. Letztlich ist es die Gesundung jedes einzelnen Individuums, die eine Gesundung der Gesellschaft zur Folge haben kann.

Die Saboteure der Heilung

Nach einem Ansatz der Angsttherapie gibt es weitere Widerstände, die Menschen in ihrer Erkrankung gefangen halten (vgl.http://nie-wieder-angst.net/leseprobe/einschraenkungen/). Bei einer Chronifizierung geschieht es, dass der Kranke sich mit seiner Situation einrichtet und letztlich eine gewisse Zufriedenheit daraus zieht. Hier ist die unbewusste Struktur vollständig auf den Krankheitszustand ausgerichtet. Mithilfe der aufdeckenden Hypnosetherapie lassen sich möglicherweise die tiefergehenden Aspekte dieses Festhaltens an der Krankheit auflösen. Als weitere Faktoren sind hier die krankheitserhaltenden Lebensumstände beschrieben, die verhindern, dass es zu einer Besserung des Befindens bei dem Klienten kommt. Solange der belastende Arbeitsplatz oder die negative häusliche Situation nicht verabschiedet werden, nützt auch das mentale Bestreben des Klienten nichts. Die aufdeckende Hypnoseherapie kann in diesem Fall dazu beitragen, dass die Ursachen für das Festhalten an der Situation erkannt und aufgelöst werden.

Abschliessende Bemerkung

Hartnäckige Erkrankungen, die durch tief liegende Ursachen aus dem Unterbewusstsein gesteuert werden, lassen sich durch die aufdeckende Hypnostherapie nach Elman behandeln. Durch das Erkennen der Ursachen, die negativen Glaubenssätze, und das Erlernen von neuen, positiven und lebensbejahenden Denkstrukturen, verliert der sekundäre Krankheitsgewinn sukzessive an Bedeutung.